Das kann einem den Teegenuss wirklich vermiesen: Ablagerungen im Wasserkocher, die dann als Gries in der Tasse schwimmen. Der Grund ist oft hartes, also kalkreiches Wasser. Appetitlich sieht das nicht aus – doch ist Kalk im Trinkwasser auch gesundheitsschädlich? Und was kann man tun, um den optisch störenden Kalk loszuwerden?
Unsere Wasserqualität hängt von der Region ab. Ob aus der Leitung weiches oder hartes Wasser fließt, hängt von den geologischen Bedingungen ab. Nach Angaben entsprechender Informationsquellen, wie zum Beispiel dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ist in Deutschland beispielsweise das Wasser in Frankfurt am Main sehr hart, in Hamburg mittel und in Nürnberg weich. In der Schweiz haben wir mit Ausnahme vom Tessin und einigen Bergregionen eigentlich immer mittel bis sehr hartes Wasser.
Die unterschiedlichen Wasserhärten entstehen, wenn Regenwasser im Boden versickert und zu Grundwasser wird. Dabei lösen sich je nach Art des Gesteins im Untergrund Mineralien im Wasser auf – auch die Härtebildner Kalzium und Magnesium. Je höher die Konzentration der Härtebildner ist, umso härter ist das Wasser. Dies wird dann durch weiße Beläge auf Armaturen und im Wasserkocher sichtbar.
Kalk im Wasser ist nicht gesundheitsschädlich
Ein Trost für alle, die mit hartem Wasser zu kämpfen haben: Ungesund ist es nicht. Durch hartes Wasser allein verkalkt man nicht. Kalzium und Magnesium sind vielmehr wichtige Bestandteile der Ernährung. Wer allerdings über Trinkwasser den täglichen Bedarf an diesen Mineralstoffen decken wollte, müsste dazu einen ganzen Eimer Wasser trinken. Nur etwa 100 Gramm Emmentaler hätten den gleichen Effekt.
Magnetfelder helfen bei Kalk
Die Gesundheit schädigt es zwar nicht, dennoch hat hartes Wasser sichtbare Folgen: Kalkflecken im Waschbecken und Kalkreste im Wasserkocher. Zudem kann es sein, dass mehr Waschmittel für die Waschmaschine oder mehr Seife und Shampoo für das Duschen benötigt wird. Doch wer in Regionen mit hartem Wasser lebt, muss nicht befürchten, dass die teure Waschmaschine gleich Schaden nimmt. In der Regel reicht es bei Wasch- oder Spülmaschinen aus, wenn bei entsprechender Wasserhärte auf den Wasserzulauf, besser noch direkt an der Kaltwassereingangsleitung des Hauses, ein Magnetsystem angebracht wird. Der Härtegrad des Wassers kann bei den zuständigen Wasserversorgungsunternehmen erfragt werden.
Energieverbrauch wird erhöht
Hartes Wasser führt zu einem höheren Energieverbrauch. Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass die Ablagerungen zum Beispiel auf der Heizspirale oder dem Wärmetauscher im Boiler, nur 1 mm dick schon einen Energieverlust von 20 Prozent verursachen, da sie wie ein Isolator wirken. In den entstehenden Kalkbelägen, die als Kalkschlamm einen Nährboden für Bakterien, wie zum Beispiel für E.coli, Legionellen, Heliobacter, Pseudomonaden u.v.m., darstellen, entsteht ein weiterer Nachteil, ja je nach Gesundheitszustand der Bewohner, sogar eine regelrechte Gefahr. Doch diese sollte jeder Hauseigentümer oder Betreiber von Immobilien zwingend vermeiden.
Enthärtungsanlagen sind umstritten
Diverse Umweltbehörden halten Enthärtungsanlagen mittlerweile für nicht mehr sinnvoll. Der Grund: Alle diese Anlagen in der häuslichen Leitungswasserinstallation müssen regelmäßig fachkundig gewartet werden – sonst leiden nicht nur Geräte und Installationen, sondern auch die Qualität des Leitungswassers. Denn diese Anlagen können verkeimen oder Schadstoffe können sich aus dem Gerät lösen und über das Leitungswasser an uns abgegeben werden. Verbraucherorganisationen wie Stiftung-Warentest oder K-Tipp raten von Wasserenthärtungsanlagen, Ionentauschern oder „Entsalzungsanlagen“, wie sie auch bezeichnet werden, schon seit vielen Jahren ab.
Von einer solchen Aufbereitung von Leitungswasser in Wohnimmobilien ist immer abzuraten. Sie verschlechtert bei falscher Anwendung nicht nur die Wasserqualität, sondern unter Umständen auch den Gesundheitszustand der Bewohner. Ionentauscher sind eine Belastung für unser Leitungswasser und unsere Natur, werden doch jährlich Tonnen von Salz unserem ohnehin schon geringen Anteil von Süßwasser dem Abwasser zugemischt. Zusätzlich versetzen die Dosieranlagen einiger Anlagen das Wasser mit Phosphat und Silikat. Diese sollen die Korrosion der Rohre vermindern. Phosphat im Trinkwasser ist jedoch unerwünscht.
Zitronensäure gegen Kalk
Wer seinen Tee ohne Kalkgeschmack genießen will, sollte einen kleinen Trinkwasserwirbler am Wasserhahn installieren. Die dann nur noch ästhetisch störenden, staubartigen Kalkflecken auf Fliesen, Armaturen sowie Ablagerungen im Spülbecken lassen sich innerhalb von 48 Stunden mit einem feuchten Tuch schnell entfernen. Später helfen Hausmittel wie z. B. Zitronensäure.