Die Auswahl an Wandfarben ist nahezu unendlich. In Bau- und Supermärkten aber auch Fachbetrieben und Online-Shops gibt es die unterschiedlichsten Farben verschiedenster Hersteller. Doch worauf ist beim Kauf einer Wandfarbe zu achten, und wann handelt es sich um eine gesunde Wandfarbe? Diese Fragen sind mehr als berechtigt, denn in vielen Wandfarben sind Giftstoffe enthalten, die ausdünsten und damit die Gesundheit beeinträchtigen. Häufig ruft dies bei den Betroffenen Kopfschmerzen oder sogar Übelkeit hervor, im schlimmsten Fall kann auch Atemnot die Folge sein.
Natürlich gibt es auf dem Markt auch sogenannte Öko-Farben, doch hier kursieren die verschiedensten Vorurteile. Häufig wird infrage gestellt, ob Öko-Farben bei der Qualität mit herkömmlichen Wandfarben mithalten können und ebenso gut abdecken. Anders als Standard-Wandfarben, wird bei der Ökovariante auf Konservierungsstoffe verzichtet. Stattdessen kommen hier häufig Isothiazolinone zum Einsatz, die wiederum Hautreizungen auslösen können.
Gesunde Wandfarbe: Diese Inhaltsstoffe sollten Sie vermeiden
Wurde früher in Wandfarben teilweise auch Asbest eingesetzt, gibt es mittlerweile strengere gesetzliche Vorschriften, die dies untersagen. Statt Lösungsmitteln wird häufig Wasser eingesetzt, was jedoch als Nährstoff für Bakterien und Schimmelpilze dienen kann. Um dies zu vermeiden, werden wie schon erwähnt Konservierungsstoffe verwendet, die wiederum ebenfalls allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten auslösen können.
Teilweise kommen in Wandfarben zudem auch Weichmacher oder auch Formaldehyd zum Einsatz. Weichmacher dünsten zwar langsamer aus, geben die gesundheitsgefährdenden Wirkstoffe dafür aber über einen längeren Zeitraum ab. Formaldehyd hingegen gilt sogar als krebserregend und kann Atemwege und Augen reizen. Auch PCB (polychloriertes Biphenylen) sollte vermieden werden, denn dem Stoff werden negative Auswirklungen auf Immunsystem, Schilddrüse und Haut nachgesagt.
Welche Wandfarbe ist gesund?
Achten Sie beim Kauf von Wandfarbe darauf, dass keine Konservierungsmittel enthalten sind. Gütesiegel wie der „blaue Engel“ geben hier einen guten Anhaltspunkt. Das Umweltzeichen kennzeichnet nachhaltige Produkte, die als gesundheits- und umweltschonend gelten. Diese können somit also ohne Bedenken eingesetzt werden. Darüber hinaus eignen sich auch Wandfarben aus natürlichen Inhaltsstoffen. Dazu gehören beispielsweise Lehm- oder Kalkfarbe.
Wenn Sie obendrein noch ohne mehrmaliges Streichen gute Ergebnisse mit der gesunden Wandfarbe erzielen möchten, sollten Sie eine Farbe mit hoher Deckkraft wählen. Achten Sie auf der Verpackung auf die Bezeichnung „Klasse 1“, so können Sie sicher sein, dass die Wandfarbe gute Deckergebnisse liefert. Damit sparen Sie nicht nur Arbeitszeit ein, sondern auch bares Geld.
Weitere Möglichkeiten für gesunde Wandfarbe
Silikatfarbe, auch Mineralfarbe genannt, ist eine weitere Möglichkeit für gesunde Wandgestaltung. Die Farbe ist schadstofffrei, unempfindlich gegen Schimmelbefall, sehr langlebig und diffusionsoffen. Als Bindemittel kommt hier Kaliwasserglas zum Einsatz. Dieses wird aus Quarzsand und Kaliumkarbonat hergestellt. Unterschiede gibt es zwischen reinen Silikatfarben und Dispersionssilikatfarben, bei denen flüchtige organische Verbindungen ausdünsten können.
Auch Dispersionsfarben auf Wasserbasis sind eine interessante Alternative. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Farbpigmenten, Lösungs-, Konservierungs- und Bindemitteln. Einige Hersteller bieten Dispersionsfarbe an, die klimaneutral hergestellt wird und zudem frei von Konservierungs- und Lösungsmitteln ist.