Vielleicht kennen Sie das? Die Wohnung benötigt einen neuen Anstrich und kaum ist die Farbe an der Wand, machen sich Kopfschmerzen bemerkbar. Häufig hat dies einen ganz konkreten Grund. Viele Wandfarben enthalten nämlich Giftstoffe, die ausdünsten und damit die Gesundheit beeinträchtigen. Die Symptome können dabei von einfachen Kopfschmerzen über Übelkeit bis hin zu Atemnot führen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen erklären, wie Sie richtig mit Lacken und Farben umgehen und was Sie beachten sollten.
Die Auswahl an möglichen Wandfarben in Baumarkt, Fachbetrieben oder dem Internet ist nahezu unendlich. Neben verschiedenen Farbtönen locken die Hersteller auch mit unterschiedlichsten Versprechen zu Deckkraft, Verarbeitbarkeit sowie Einsatzorten. Kaum einer achtet bei der Vielzahl an Möglichkeiten jedoch auf die Inhaltsstoffe der Farben. Hier verbergen sich allerdings oft gesundheitsschädliche Schadstoffe, die sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken können.
Diese Inhaltsstoffe in Farben sollten Sie vermeiden
Es ist noch gar nicht so lange her, dass auch in herkömmlichen Wandfarben Spuren von Asbest zu finden waren, welches als hochgradig krebserregend gilt. Strengere gesetzliche Vorschriften verbieten dies zwar mittlerweile, doch heutzutage kommen dafür andere Zusatzstoffe zum Einsatz, die ebenfalls gesundheitsschädlich sein können.
Wurden den Farben früher häufig Lösungsmittel zugesetzt, kommt hier mittlerweile Wasser zum Einsatz. Dies ist zwar grundsätzlich natürlich nicht gefährlich, dient jedoch als Nährstoff für Schimmelpilze und Bakterien. Um dies zu vermeiden kommen daher nun häufig Konservierungsmittel zum Einsatz.

Ein Beispiel dafür sind Isothiazolinone, die vor Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) schützen. Der Nachteil: Diese Konservierungsstoffe können Unverträglichkeiten und Allergien hervorrufen. Schätzungen zufolge reagieren allein in Deutschland ein bis zwei Millionen Personen allergisch auf diesen Inhaltsstoff.
Teilweise kommen in Farben darüber hinaus auch Weichmacher und sogar Formaldehyd zum Einsatz. Weichmacher dünsten zwar langsamer aus der Farbe aus, die gesundheitsgefährdende Wirkung bleibt dafür aber über einen längeren Zeitraum erhalten. Formaldehyd gilt sogar als krebserregend und reizt sowohl Augen, als auch Atemwege. Ein weiterer Inhaltsstoff, der Teilweise verwendet wird, ist PCB (polychloriertes Biphenylen). PCB werden negative Auswirklungen auf Immunsystem, Schilddrüse und Haut nachgesagt.
Diese Alternativen sollten Sie verwenden
Mit dem Gütesiegel „blauer Engel“ wurde ein Umweltzeichen geschaffen, welches nachhaltige Produkte kennzeichnet. Diese gelten als besonders umwelt- und gesundheitsschonend und können somit ohne Bedenken in den eigenen vier Wänden eingesetzt werden. Darüber hinaus können Sie auch Wandfarben aus natürlichen Stoffen, beispielsweise Lehm- oder Kalkfarbe, verwenden.
Fazit
Viele Wandfarben und Lacke enthalten Giftstoffe, die nach dem Anbringen an der Wand ausdünsten und die Gesundheit beeinträchtigen können. Die Symptome sind dabei vielfältig und reichen von Kopfschmerzen und Übelkeit bis zu Atemnot. Zwar kommt heutzutage kein Asbest mehr in Farben zum Einsatz, allerdings werden nun häufig Konservierungsmittel eingesetzt, die vor Bakterien und Pilzen schützen sollen. Diese Inhaltsstoffe können jedoch Allergien und Unverträglichkeiten auslösen.
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie beim Kauf von Lacken und Farben auf Gütesiegel wie „blauer Engel“ achten. Produkte mit dieser Kennzeichnung gelten als besonders gesundheits- und umweltschonend und können damit bedenkenlos eingesetzt werden. Alternativ eignen sich auch Wandfarben aus Kalk- oder Lehmfarbe für die Wandgestaltung.