In vielen Gebäuden werden auch heute noch Schad- und Giftstoffe beim Bauen und Renovieren eingesetzt. Die Folgen können von Kopfschmerzen über Allergien bis hin zu Übelkeit und sogar schweren Krankheiten führen. Für ein gesundes Wohnen ist es daher sehr wichtig, schadstofffrei zu sanieren und zu bauen, und dabei auf die richtigen Materialien und Baustoffe zu setzen, da dies maßgeblich unser Wohlbefinden beeinflusst.
Naturbaustoff Holz als gesundes Baumaterial
Die Grundlage für gesundes Bauen liegt im entsprechenden Material. Ein wahrer Klassiker, wenn es um ökologischen Hausbau geht, ist der Naturbaustoff Holz. Bauen mit Holz ist auf der einen Seite nachhaltig und trägt auf der anderen Seite zu einem optimalen Raumklima bei. Achten Sie aber darauf, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und ausschließlich mit natürlichen Mitteln behandelt wurde, damit das Holz schadstofffrei ist.
Auch bei der Dämmung ihres gesunden Gebäudes sollten Sie auf ökologische Materialien setzen. Geeignet sind beispielsweise Naturdämmstoffe wie Zellulose, Holzspäne oder Hanf. Ein weiterer Vorteil dieser Baumaterialien ist, dass Sie anders als herkömmliche Baustoffe ohne Probleme recycelbar sind. Auf PU-Bauschäume, PVC, Mineralfaser-Dämmstoffe sowie lösemittelhaltige Kleber und Farben sollten Sie verzichten.
Auch beim Renovieren nicht auf gesunde Materialien verzichten
Doch nicht nur wenn Sie neu bauen, sondern auch bei Renovierungsarbeiten können Sie gesunde und schadstofffreie Materialien einsetzen, um das eigene Zuhause gesünder zu gestalten. Verzichten Sie beispielsweise auf herkömmliche Tapeten, da diese Klebstoffe benötigen, in denen meist Weichmacher enthalten sind. Sollen es unbedingt Tapeten sein, wählen Sie unbeschichtete und unbedruckte Tapeten aus Cellulosegrunstoffen.

Die bessere Alterantive sind aber biologische Wandbeläge. Dazu zählen zum Beispiel Kalkputz oder Lehm. Die Wände benötigen einen neuen Anstrich? Dann wählen Sie am besten Ökofarben. Diese kommen ohne gesundheitsgefährdende Gegenstände, stehen herkömmlichen Farben in Deckkraft und Farbvielfalt in nichts nach und tragen zudem zu einem besseren Raumklima bei.
Achten Sie stets auf die Inhaltsstoffe
Grundsätzlich sollten Sie stets auf die Inhaltsstoffe der gekauften Produkte achten. Ein Schadstoff, der häufig in den eigenen vier Wänden zu finden ist, ist Formaldehyd. Dieser Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein und schwächt zudem das Immunsystem. Häufig ist Formaldehyd in Schäumen, Farben, Lacken, Versiegelungen oder Holzwerkstoffen zu finden. Doch auch in Textilien, Kosmetika und Spielzeug wurde der Stoff schon nachgewiesen.
In den meisten Ländern gelten bereits verschärfte Grenzwerte für den Einsatz von Formaldehyd. Gerade in billigen Produkten, die aus Osteuropa oder Fernost importiert wurden, sind gesundheitsbeeinträchtigende Konzentrationen des Giftstoffs festgestellt worden. Hier gilt klar, dass nicht an der falschen Stelle gespart werden sollte, denn die Gesundheit sollte an erste Stelle stehen.

Gütesiegel als hilfreiche Anhaltspunkte
Wenn Sie bei gewissen Artikeln nicht ganz sicher sind, ob diese schadstoffbelastet sind, stellen Gütesiegel und Inhaltsangaben eine praktische Hilfestellung dar. Prüfen Sie daher stets die Inhaltsstoffe und befolgen Sie die Anwendungshinweise des Herstellers. Umweltsiegel wie „Blauer Engel“, „OEKO-TEX“ oder „Natureplus“ liefern praktische Anhaltspunkte, ob ein Produkt schadstofffrei ist. In der Regel gilt zudem auch, dass hochwertige Produkte weniger oder überhaupt nicht schadstoffbelastet sind.
Auch eine korrekte Arbeitsweise ist darüber hinaus notwendig. Wenn Sie beim Renovieren selbst Metalloberflächen- oder Holzveredelungen abtragen, abschleifen oder reparieren, dann führen Sie diese im Freien oder bei geöffnetem Fenster durch und tragen Sie unbedingt eine Schutzmaske.
Schadstofffrei, auch in Altbauten
Neben den genannten Schadstoffen können vor allem in Altbauten auch noch andere giftige Stoffe auftreten. Schwermetalle treten vor allem alten Gebäuden häufig in alten Holzschutzmitteln, Farbpigmenten oder Bodenbelägen auf. Wenn sie einen Altbau sanieren sollten Sie also unbedingt Schutzmasken tragen – beispielsweise beim Abbeizen von Farben.
Fazit
Sie möchten ein Haus bauen oder Ihre eigenen vier Wände renovieren? In vielen Gebäuden kommen auch heute noch Schad- und Giftstoffe zum Einsatz, die verschiedenste Beschwerden auslösen können. Um eine gesunde Wohnumgebung zu schaffen sollten Sie daher darauf achten, schadstofffrei zu sanieren und zu bauen.
Besonders geeignet sind dabei natürliche Produkte wie Holz oder auch natürliche Dämmstoffe wie Zellulose, Hanf oder Holzspäne. Egal für was Sie sich entscheiden, achten Sie auf die Inhaltsstoffe. Hier können Gütesiegel wie „Blauer Engel“, „OEKO-TEX“ oder „Natureplus“ sehr gute Anhaltspunkte sein.