Bei Demenz handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Gehirns, die mit einem Verfall sozialer, kognitiver und emotionaler Fähigkeiten einhergeht. Die Folge der Krankheit, an der aktuellen Studien zufolge weltweit mehr als 46,8 Millionen Personen erkrankt sind, ist die Pflegebedürftigkeit. Mit einer geschätzten Zuwachsrate von 181 % bis zum Jahr 2050 ist Demenz eine ernst zu nehmende Erkrankung und daher bedarf es auch besonderer Lösungen, was das Wohnen von und mit Demenzkranken angeht. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Möglichkeiten es in diesem Zusammenhang gibt, und was Sie beachten sollten.
Allgemeine Statistiken zur Demenzerkrankung
Geht es um das Thema Demenz, sprechen wir meist von der sogenannten Alzheimer-Krankheit, die weltweit 65 % der Fälle ausmacht. Meist beginnt Alzheimer ab dem 60. Lebensjahr, wobei für Frauen ein deutlich höheres Risiko besteht daran zu erkranken, als für Männer. Grund für die deutlich steigende Anzahl an Demenzerkrankungen ist die steigende Lebenserwartung in unserer Gesellschaft. Diese führt nach aktuellen Schätzungen dazu, dass im Jahr 2050 weltweit 131,5 Millionen Menschen daran erkrankt sein werden.
Verschiedene Wohnmöglichkeiten für Personen mit Demenz im Überblick
Ist eine Person in Ihrem Umfeld an Alzheimer erkrankt, bieten sich verschiedene Wohnmöglichkeiten an. Wichtig ist, dass Sie sich schon im frühen Stadium der Krankheit Gedanken machen, wie Sie weiter vorgehen möchten.
1) Zuhause Wohnen mit Demenz
Jeder von uns möchte in der Regel so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben. Auch mit Demenz ist dies grundsätzlich möglich, allerdings sind ein paar Dinge zu beachten. Der wichtigste Punkt ist, dass Sie keine oder nur wenige Änderungen in der Wohnung vornehmen sollten. Der Grund: Personen, die an Alzheimer erkrankt sind, leiden oft an einer räumlichen Orientierungslosigkeit. Die eigene Wohnung dient somit als Gedächtnisstütze und Orientierungspunkt.
Verzichten Sie auf das Verschieben von Möbeln und entfernen Sie stattdessen lieber gefährliche oder angsterregende Elemente. Bestimmte Flächen oder Farbmuster können für Verwirrung sorgen und auch Stolperfallen sollten entfernt werden. Hilfreich können auch zusätzliche Orientierungspunkte sein – beispielsweise eine bessere Beleuchtung, auffällige Farben oder Einrichtungsgegenstände.
Empfehlenswert ist auch die Nutzung technischer Hilfsmittel, mit denen sich beispielsweise der Herd überwachen lässt. Zusätzliche Sicherheit bringen Bewegungsmelder für das Licht, Rauchmelder sowie Türalarmmelder. Je nach Stadium der Erkrankung kann auch eine ambulante Pflegekraft nötig sein, die hilft, den Alltag zu meistern.
2) Wohngruppen für demenzkranke Personen
Eine weitere Möglichkeit, und interessante Alternative zum Wohnen in den eigenen vier Wänden, ist der Umzug in eine Wohngruppe für Demenzkranke. Hier leben meist mehrere erkrankte Personen gemeinsam mit Pflegekräften zusammen. Auf diese Weise besteht weiterhin die Möglichkeit, sich weitestgehend selbstständig zu bewegen und selbstbestimmt zu leben. Obendrein steht den Betroffenen hier Hilfe zur Verfügung, sofern Sie benötigt wird. Darüber hinaus wird natürlich auch Unterstützung bei der täglichen Pflege sowie den alltäglichen Routinen geboten.
3) Pflegeheim
Ist eine Versorgung in den eigenen vier Wänden oder einer Wohngruppe aufgrund der fortschreitenden Erkrankung nicht mehr möglich, kann eine stationäre Unterbringung in einem Pflegeheim nötig sein. Gerade im späten Verlauf der Erkrankung, wenn ein Pflegefall eintritt, kann eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung benötigt werden. Experten raten Betroffenen, sich schon im frühen Stadium der Erkrankung um die Wahl eines Pflegeheims zu kümmern. Zudem sollte die Unterkunft auch auf Demenzerkrankungen spezialisiert sein, um besser auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen zu können.
Weitere Informationen und Hilfestellung
Sollten Sie zum Thema Alzheimer und Demenz weitere Hilfe oder Informationen benötigen, gibt es verschiedene Anlaufstellen, die Ihnen gerne behilflich sind.
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