Was zunächst wie ein neumodischer Trend klingen mag, besinnt sich eigentlich auf das Ursprüngliche: Clean Sleeping. Im Grunde geht es dabei darum, dem Schlaf als Quelle der Selbstheilung mehr Respekt zu zollen und ihn zu fördern. Bereits kleine Änderungen des Lebensstils sowie des Schlafraums können in dieser Hinsicht große Wirkung erzielen.
Schätzungen zufolge leiden im deutschsprachigen Raum schon 80 % der Berufstätigen an schlechtem Schlaf, bzw. an dessen Folgen. Von anfänglicher Gereiztheit, schlechter Gemütslage und Unkonzentriertheit angefangen reichen diese Konsequenzen auf lange Sicht bis hin zu erhöhtem Blutdruck, Diabetes, Depressionen, und anderen gravierenden Krankheiten. Dass schlechte Nachtruhe einen solch immensen Einfluss auf das gesamte Wohlbefinden ausübt, erklärt sich damit, dass 90 % der Regeneration im Schlaf geschieht. Fällt dieser also zu kurz aus oder können wichtige interne Prozesse aufgrund mangelnder Schlafqualität währenddessen nicht optimal ablaufen, leidet also die Gesundheit.
Clean Sleeping: Fünf Tipps für eine gute Nacht
Der Weg zum gesunden Schlafverhalten ist ein Prozess, der auch mal etwas länger dauern kann. Dabei ist es wichtig, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und konsequent zu bleiben. Konkret lassen sich mit ein paar einfachen Tipps schon heute Schritte in die richtige Richtung machen:
- Abendliches Bildschirmverbot: Der hohe Blaulichtanteil, der von den Displays der Smartphones, Tablets & Co ausgeht, hemmt die körpereigene Produktion des Schlafhormons Melatonin. Ohne Melatonin kann kein Schlaf stattfinden.
- Finger weg von der Schlummertaste: Auch wenn viele sie für eine der bedeutendsten Errungenschaft der modernen Technik halten – die Schlummertaste sollte nicht zu sehr in Anspruch genommen werden. Besser ist es, sich an die gewohnten Weck- und Schlafenszeiten zu halten, um Bio- und Schlafrhythmus nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Fällt das Aufstehen morgens allzu schwer, sollte stattdessen vermutlich das abendliche Schlafengehen vorverlegt werden.
- Kaffeemaschine aus: Spätestens sechs Stunden vor Ihrer Zubettgehzeit sollten Sie kein Koffein mehr konsumieren. Der stimulierende Wirkstoff kann die Qualität des Schlafs verschlechtern und die Tiefschlafphasen verkürzen, was wiederum auch dem Immunsystem schadet.
- Namasté: Yoga hält nicht nur fit, sondern ist als Entspannungstechnik außerdem ein hervorragendes Tool, um nach der Hektik des Alltags abzuschalten und nicht zu sehr ins Grübeln zu verfallen. Ohne hohen Anspruch an körperliche Leistung können Sie im Vorfeld online, in Fachbüchern oder auch in einem Kurs ein paar Yogaposen sammeln, welche die Entspannung fördern.
Im Einklang mit der Natur
Sehr wichtig für den gesunden Schlaf, der mit dem Prinzip des Clean Sleeping schließlich angestrebt wird, sind Naturmaterialien. Harmlos und sogar kuschelig wirkende Bettwaren können Giftstoffe in sich tragen, die im Schlaf über Haut und Atmung in den Körper geraten. Essentielle Stoffwechselprozesse werden gestört, was wiederum auf mehreren Gesundheitsebenen zu Buche schlägt. Beim Kauf neuer Bettwäsche sollte neben ästhetischem Gefallen und Budget also auch vor allem auf die Unbedenklichkeit des verwendeten Materials geachtet werden. Sehr empfehlenswert sind Produkte aus Bio-Schafschurwolle, da diese Naturfaser in ihrer Vielfalt an Eigenschaften unschlagbar ist und von synthetischen Stoffen nicht imitiert werden kann. So nimmt sie etwa ein Drittel ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf und gibt diese wieder an die Luft ab, was das perfekte trocken-warme Bettklima fördert. Auch im Sommer ist eine dünne Auflage aus dieser bioaktiven Wolle eine gute Wahl, da sie auch in sehr heißen Nächten eine gewisse Abkühlung ermöglicht.
Metallfreier Schlaf
Eine der wichtigsten Grundbedingungen für richtig gesunde nächtliche Erholung ist ein metallfreier Schlafplatz. Besonders Boxspringbetten, in deren Matratzen Metallfedern verarbeitet sind, erhöhen durch die Leitfähigkeit dieser Federn die elektromagnetische Strahlung um ein Vielfaches. Auch Wissenschaftler warnen heute vor dem Schlafen auf metallhaltigen Bettsystemen. Einer der Gründe dafür ist die große Menge an Krebserkrankungen in Europa, gegenübergestellt der viel niedrigeren Zahl in Japan. Dort schläft man hauptsächlich auf dünnen Futons, die gänzlich ohne Metall auskommen. Wer sich diese gesündere Variante gönnen möchte, ohne dabei auf den westlichen Schlafkomfort zu verzichten, findet auch in unseren Breitengraden Schlafsysteme aus rein natürlichen Materialien, die außerdem die orthopädisch-anatomisch korrekte Lagerung des Bewegungsapparates berücksichtigen.