Forscher gehen davon aus, dass es weltweit mehr als 250.000 verschiedene Schimmelarten gibt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Schimmelpilze ein herkömmlicher Bestandteil unserer Luft sind, allerdings aufgrund der niedrigen Konzentration keine negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Wie Sie sicherlich wissen, können gewisse Schimmelpilzarten sogar verzehrt werden und gelten als wahre Delikatessen, andere wiederum haben sogar eine heilende Wirkung, beispielsweise Penicillin. Doch welche Arten von Schimmel gibt es, und von welchen geht wirklich eine Gefahr aus? In diesem Beitrag stellen wir Ihnen verschiedene Schimmelarten vor und klären über deren Risiken auf. Vorab aber schon so viel: Die Farbe sagt nicht zwingend auch etwas über die Gefahr der Pilzart aus.
Schimmelpilz: Diese Arten gibt es
Die rund 250.000 verschiedenen Arten von Schimmelpilzen sind in Gattungen eingeteilt, die wiederum lateinische Namen tragen. Am häufigsten treten dabei folgende Pilzgattungen auf, es gibt aber natürlich noch weit mehr davon:
- Fuarium
- Penicillium
- Aspergillus
- Alternaria
- Mucor
- Cladosporium
Wie zu Beginn schon erwähnt sind die meisten der hier aufgeführten Pilzarten für uns Menschen nicht oder nur in geringem Maße gefährlich. Andere hingegen produzieren bei ihrem Stoffwechsel giftige Substanzen, die vor allem für Menschen mit Vorbelastung gesundheitliche Risiken bergen. Potenzielle Erkrankungen und Symptome bei uns Menschen sind dann Pilzbefall, Vergiftungen oder Allergien. Doch nicht nur für die Bewohner eines mit Schimmel befallenen Gebäudes besteht Gefahr, auch der Wohnraum selbst kann durch einen aggressiven Befall zerstört werden.
Schwarzer Schimmel
Geht es um schwarzen Schimmel, ist zwischen rund 40 verschiedenen Formen zu unterscheiden. Die Gattungen Alternaria alternata und Aspergillus Niger gelten dabei als besonders gesundheitsgefährdend, da sie ein Mykotoxin über die Luft abgeben, das verschiedenste Symptome hervorrufen kann. Dazu zählen beispielsweise Atemnot, Augenrötungen sowie Allergien. Darüber hinaus kann die Geruchsbelästigung – häufig wird ein modriger Gestank bemerkt – ebenfalls zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.
Sie möchten herausfinden, ob es sich bei dem Schimmelbefall in Ihrer Wohnung um schwarzen Schimmel handelt? Dies lässt sich nur durch eine Laboruntersuchung mit eindeutiger Sicherheit sagen. Die Bestimmung erfolgt dabei über sogenannte Abklatschtests oder eine Messung der Raumluft. In unserem Magazin finden Sie einen ausführlichen Bericht zu schwarzem Schimmel, den Ursachen, Gefahren und Gegenmaßnahmen.
Gelber Schimmel
Hinter dem Namen Aspergillus flavus versteckt sich der sogenannte gelbe Schimmel, der auch den Beinamen „Fluch des Pharao“ trägt. Der Grund dafür ist, dass er der Erzählung zufolge für den Tod von Archäologen bei Ausgrabungen in Ägypten verantwortlich war. Die Stoffwechselgifte können schwere Schäden im menschlichen Körper anrichten und stellen damit eine große Gefahr dar. Im schlimmsten Fall kann gelber Schimmel sogar zu Herzversagen oder Leberkrebs führen.
In der häuslichen Umgebung wird der gelbe Schimmel meist erst recht spät erkannt, da er durch seine Farbe – meist Ocker oder Braun – weniger auffällt als zum Beispiel schwarzer Schimmel. In unseren Gefilden kommt gelber Schimmel übrigens relativ selten vor, da hier die Hygienestandards in der Regel sehr hoch sind. Wie alle anderen Schimmelarten auch bevorzugt er vor allem feuchtwarme Stellen. Die Konsistenz von Aspergillus flavus kann flockig, körnig, schmierig oder trocken sein.
Grüner Schimmel
Die meistverbreitete Schimmelart ist nennt sich Aspergillus fumigatus oder grüner Schimmel. Für die Namensgebung verantwortlich sind die grün gefärbten Sporenträger, denn die weiteren Bestandteile tragen die Farben grau und weiß. In der Wohnung kommt grüner Schimmel vor allem in Feuchträumen wie Küche und Bad vor sowie an Stellen, die schlecht belüftet sind. Auch Blumenerde ist häufig vom Aspergillus fumigatus befallen.
Die Konsistenz des grünen Schimmelpilzes variiert, meist trägt er jedoch einen markanten, flauschigen Belag. Grüner Schimmel kommt zudem auch oft in Verbindung mit anderen Schimmelarten vor. Eine schwere Gesundheitsgefährdung geht von grünem Schimmel übrigens nicht aus. Allerdings können auch seine Sporen zu Asthma, Kopfschmerzen oder Allergien führen und schwächend auf unser Immunsystem wirken.
Weißer Schimmel
Aufgrund seiner unauffälligen Farbe bleibt weißer Schimmel meist sehr lange unbemerkt. Gerade auf hellen Wandfarben oder Putz ist er kaum erkennbar und kann sich auf diese Weise fast ungehindert ausbreiten. Erst nach einer ganzen Zeit verdunkelt sich weißer Schimmel und macht sich somit bemerkbar. Befallen sind häufig Decken und Fußboden sowie Ecken und Nischen. Auch an Außenwänden sowie in unbeheizten und feuchten Räumen tritt weißer Schimmel bevorzugt auf.
Sind Sie nicht sicher, ob Ihr Wohnraum von weißem Schimmel befallen ist? Ein möglicher Hinweis darauf können modriger Geruch sowie Silberfischchen, Staubläuse oder Kellerasseln sein, da diese genau wie Schimmel ein feuchtes Raumklima bevorzugen. Häufige Erkrankungen im Zusammenhang mit weißem Schimmel sind Entzündungen der Nasennebenhöhen, Hautreizungen, Gelenkschmerzen sowie ein Kratzen im Hals, Bronchitis oder Husten.
Roter Schimmel
Neurospora oder Chrysonilia sitophila sind andere Bezeichnungen für roten Schimmel, auch Brot- oder Bäckerschimmel genannt. Da er als Voraussetzung Zellulose benötigt, sind Getreide und Mehl in Backstuben, aber auch Papiertapeten in Wohnungen ein idealer Nährboden für ihn. Besonders häufig kommt roter Schimmel in WC, Küche und Bad auf, da sich hier die besten Voraussetzungen finden lassen.
Die Konsistenz von rotem Schimmel reicht von schleimig bis trocken, die Farbe von leichtem bis starkem Rot. Erkrankungen, die durch roten Schimmel ausgelöst werden, betreffen meist die Lunge – beispielsweise Asthma oder Atemprobleme.