Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die Inflation im DACH-Raum aktuell auf dem höchsten Stand seit den 1990er-Jahren ist. Kostentreiber sind vor allen die hohen Preise für Öl und Gas. Gerade mit Blick auf die bevorstehende kalte Jahreszeit ist es also wichtig, bewusster zu heizen. Dies senkt zum einen die Kosten und wirkt sich zum anderen positiv auf die Umwelt aus. In diesem Beitrag haben wir 9 Tipps, mit denen Sie richtig heizen und Energie sparen können.
1. Die Raumtemperatur ist entscheidend
Was die richtige Raumtemperatur angeht, gibt es verschiedene Faktoren und Sichtweisen, die wir hier bereits erklärt haben. Zusammenfassend kann man sagen, dass die richtige Raumtemperatur physiologische, ökologische und ökonomische Gesichtspunkte vereint und natürlich auch von der Nutzung des Raumes abhängt. Richtig ist aber auch, dass bereits ein Grad mehr oder weniger sich massiv auf die Heizkosten auswirkt. Als Rechenbeispiel: Wenn Sie in Ihrem Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche die Temperatur um nur ein Grad senken, sparen Sie bereits mehr als 100 € an Kosten für Gas.
Als Richtlinie für die optimale Temperatur in den verschiedenen Räumen gilt dieser Plan:
2. Rollläden schließen
Lassen Sie nachts den Rollladen herunter. Vor allem im Winter, wenn die Temperaturen nachts häufig unter 0 °C liegen, ist es wichtig, die Wärme im Inneren des Hauses zu halten. Eine Möglichkeit, wie Sie den Wärmeverlust verringern können, ist den Rollladen nachts zu schließen. Gleiches gilt auch für Vorhänge vor den Fenstern. Auf das Jahr gerechnet können Sie damit etwa 50 € sparen.
3. Richtig lüften: Lieber Quer- oder Stoßlüften statt Kippen
Ein guter Luftaustausch in geschlossenen Räumen ist wichtig für unser Wohlbefinden. Doch auch beim Lüften ist es möglich, Fehler zu machen. Das optimale Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie Quer- oder Stoßlüften. Beim Querlüften wird nicht nur ein Fenster geöffnet, sondern auch die gegenüberliegende Türe oder das gegenüberliegende Fenster. Beim Stoßlüften wird das Fenster komplett geöffnet.
Auf das Kippen der Fenster sollten Sie verzichten. Zum einen müsste das Fenster etwa fünf Mal so lange geöffnet sein wie beim Stoßlüften, zum anderen wird damit sogar Schimmelbildung an den Fensterlaibungen begünstigt.
Die optimale Lüftungsdauer finden Sie hier:
Monate | Optimale Lüftungsdauer |
Dezember – Februar | etwa 5 Minuten |
März + November | etwa 10 Minuten |
April + September | etwa 15 Minuten |
Mai + Oktober | etwa 20 Minuten |
Juni – August | etwa 30 Minuten |
Tipp: Drehen Sie die Heizung während des Lüftens ab oder zumindest ein paar Grad herunter, um nicht unnötig Energie zu verschwenden.
4. Dämmen Sie den Platz hinter den Heizkörpern
Dämmmatten hinter den Heizkörpern sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die Energiekosten etwas zu senken. Die im Baumarkt erhältlichen Matten sind mit und ohne Alubeschichtung erhältlich und reflektieren die Wärmestrahlung. Pro Heizkörper lassen sich hier jedes Jahr etwa 10 Euro sparen.
5. Den Thermostat nicht voll aufdrehen
Wissen Sie, was es mit den einzelnen Stufen an Ihrem Heizkörperthermostatventil auf sich hat? Jede der Stufen steht für eine konkrete Temperatur. Dabei ist es egal, ob das Ventil voll oder nur zur Hälfte aufgedreht wird, denn dies beeinflusst nicht die Geschwindigkeit des Aufheizens, sondern lediglich die Höchsttemperatur. Auf Stufe 5 ist jedoch der Energieverbrauch deutlich höher als auf den Stufen 1 bis 4.
Die folgende Grafik zeigt, wie Sie die Wunschtemperatur am Heizungsthermostat einstellen:
6. Lassen Sie Heizkörper frei
Damit sich die Wärme vom Heizkörper aus optimal im Raum verteilen kann, ist es wichtig, dass Sie die Heizkörper frei lassen. Gardinen, Möbel und Co. sollten nicht vor den Heizkörpern platziert werden. Auch nasse Wäsche sollten sie nicht zum Trocknen auf die Heizung legen. So schaffen Sie es, dass sich der Raum richtig aufheizt, ohne dass der Energieverbrauch in ungeahnte Höhen steigt.
7. Entlüften Sie die Heizkörper regelmäßig
Kennen Sie das auch? Sie schalten die Heizung an und hören das Gluckern des Wassers. Gleichzeitig wird der Heizkörper vielleicht auch nicht mehr so warm wie früher? In diesem Fall sollten Sie den Heizkörper entlüften. Wenn Sie dies regelmäßig machen, lassen sich auch hier pro Jahr etwa 25 € einsparen.
8. Dichten Sie undichte Türen und Fenster ab
Gerade in älteren Häusern kommt es immer wieder vor, dass die Dichtungen in den Tür- und Fensterrahmen undicht werden. Die Folge: Wärme entweicht durch die undichten Stellen und Sie müssen mehr heizen. Mit entsprechenden Dichtungsbändern aus dem Baumarkt ist es möglich, die Lücken aufzufüllen und die Wärme im Haus oder der Wohnung zu halten. Pro Jahr sind das in Ihrem Einfamilienhaus mit 150 m² rund 100 € an Sparpotenzial bei den Heizkosten.
9. Heiztemperatur tagsüber absenken
Gerade Berufstätige kennen im Winter dieses Problem: Sie verlassen die Wohnung und sind den ganzen Tag bei der Arbeit. Entweder lassen Sie die Heizung also den ganzen Tag laufen und haben einen hohen Energieverbrauch, oder Sie drehen die Heizung zurück, frieren dann aber, wenn Sie nach Hause kommen.
Eine sehr praktische Möglichkeit, um hier Abhilfe zu schaffen, sind sogenannte smarte Heizkörperthermostate. Diese können selbst feststellen, ob jemand zu Hause ist oder nicht und senken im Bedarfsfall die Temperatur ab. Diese sollte dabei eine Mindestgrenze von 16 Grad nicht unterschreiten. Zu einer voreingestellten Uhrzeit oder mittels Geofencing (dabei wird der Standort Ihres Mobiltelefons genutzt, um festzustellen, dass Sie auf dem Heimweg sind), wird der Raum wieder geheizt und ist warm, wenn Sie nach Hause kommen.