Wandgestaltung bringt Abwechslung in Ihr Haus oder Ihre Wohnung – ganz gleich, ob es sich um Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer oder Bad handelt. Dabei gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, die Wände zu gestalten – nämlich nicht nur durch verschiedenste Farben, die je nach Raum entweder belebend oder beruhigend wirken können – sondern auch durch die genutzten Oberflächen, Materialien und Dekoartikel. In diesem Artikel möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie mit Wandgestaltung Abwechslung in Ihr Zuhause bringen und dass Sie dabei nicht auf das Thema gesundes Wohnen verzichten müssen.
Wandgestaltung mit Sichtbeton
Gerade in modernen Architektenhäusern finden sich häufig Wände aus grauem Sichtbeton. Dieser ist wieder modern und voll im Trend, kann allerdings auch kühl und damit wenig einladend wirken. Entscheiden Sie sich für diese Form der Wandgestaltung, empfiehlt es sich, den Boden aus warmem, hellem Holz zu verlegen. In Kombination wirken die Materialien wohnlich und passen perfekt zueinander.
Aus baubiologischer Sicht ist Beton allerdings mit Skepsis zu genießen. Dies liegt zum einen daran, dass der Abbau der Rohstoffe die Ressourcen der Erde verbraucht und die Herstellung sehr energieintensiv ist. Darüber hinaus gilt das Bindemittel Zement als gesundheitsgefährdend und Zusatzstoffe im Beton können ebenfalls Beschwerden hervorrufen. Verwenden Sie als Alternative lieber Bio- oder Kalkbeton, da hier Kalkstein statt Quarzkies genutzt wird. Beim Bindemittel lässt sich ein Gemisch aus Kalk und Portlandzement verwenden.
Natursteinwände sorgen für gemütliches Ambiente
Großer Beliebtheit erfreuen sich auch Natursteinwände, die gleichzeitig ein gemütliches Ambiente schaffen. Die dreidimensionale Wandverkleidung kann mittlerweile ganz einfach hergestellt und angebracht werden – und zwar in Form von Wandpaneelen. Deren Enden passen ohne Fugen ineinander, sodass der Eindruck einer durchgängigen Mauer entsteht.
Was das Design angeht, stehen hier zahlreiche verschiedene Dekors, beispielsweise in dunklem Schiefer oder hellem Sandstein zur Wahl. In Kombination mit einem Wand- oder Deckenfluter kommen Natursteinwände besonders gut zur Geltung. Da es sich um einen natürlichen Baustoff ohne schädliche Inhalte handelt, gibt es bei Natursteinwänden auch keine gesundheitlichen Bedenken.
Behaglichkeit durch Holzwände
Holzwände sind ein ideales Werkzeug, um ein gesundes Raumklima zu schaffen. Die Wände können Wasserdampf aufnehmen und wieder abgeben und vermeiden somit auch Schimmelbildung, die durch gestaute Feuchtigkeit und Wärme entstehen kann. Bei einer Holzwand sollten Sie darauf achten, dass diese nicht chemisch behandelt wurde. Gerade aus baubiologischer Sicht ist dies bedenklich und kann sich belastend auf die Gesundheit auswirken.
Da Holz ein natürliches und nachwachsendes Produkt ist, ist eine Holzwand auch aus ökologischer Sicht unbedenklich. Im besten Fall wird der Rohstoff nämlich vor Ort gewonnen und lokal verbaut. Holz eignet sich zudem nicht nur für die Verkleidung der Wände, auch gesunde Häuser lassen sich damit bauen.
Gesundes Raumklima mit Lehmwänden
Lehm wird schon seit Tausenden von Jahren als Wandputz verwendet. Das ist wenig verwunderlich, bietet der Naturstoff schließlich hervorragende Eigenschaften, die gesunde Luft und ein gutes Raumklima fördern. Darüber hinaus schafft Lehm eine wohnliche Atmosphäre und kann der Luft sogar Schadstoffe entziehen. Die gesunde und konstante Luftfeuchtigkeit durch Lehmwände wirkt sich darüber hinaus auch positiv auf die Schleimhäute der Bewohner aus.
Grundsätzlich lässt sich Lehm auf nahezu alle Untergründe auftragen. Ziehen Sie hier am besten einen Fachbetrieb zurate, denn das Verputzen kann durchaus anspruchsvoll sein. Darüber hinaus ist die richtige Dicke entscheidend für ein positives Raumklima und der Lehm sollte aus einem Naturbaustoffhandel stammen. Nur so ist gewährleistet, dass er nicht chemisch behandelt wurde und sich keine künstlichen Zusätze darin finden.
Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten mit Tapeten
Tapeten sind seit eh und je eine beliebte Möglichkeit, um die heimischen Wände zu gestalten. Der Grund: Tapeten stehen in Abertausenden verschiedenen Formen, Farben und Mustern zur Verfügung, sind leicht anzubringen und auszutauschen und bringen Abwechslung in die eigenen vier Wände. Geht es um das Thema gesundes Wohnen, sollten Sie bei der Wahl Ihrer Tapete allerdings auf Qualität und die eingesetzten Materialien achten.
Gerade für Allergiker sind beispielsweise Tapeten aus PVC-freiem Vlies oder Naturwerkstoff empfehlenswert. Viele Tapeten mit Muster beinhalten nämlich gesundheitsschädlichen PVC-Schaum, dessen Inhaltsstoffe über die Jahre an die Atemluft abgegeben werden. Auch beim Anbringen der Tapeten an die Wand sollten Sie auf die Zusätze des Klebers achten und sich hier für eine ökologische Variante entscheiden. Ein guter Anhaltspunkt für gesunde und ökologische Tapeten und Kleber ist das Logo „Blauer Engel“.
Viel Spielraum mit Wandfarben und Wandtattoos
Eine meist recht kostengünstige Möglichkeit, durch Wandgestaltung Abwechslung in Ihr Zuhause zu bringen, sind Wandfarben. Durch Mischen und Kombinieren von Farbtönen gibt es hier schier unendliche Möglichkeiten. Bedenken Sie allerdings, dass die Wahl des richtigen Farbtons sich auch auf Ihre Stimmung und Ihr Wohlbefinden auswirken kann. So wirken beispielsweise Blautöne entspannend und sind daher am besten für das Schlafzimmer geeignet. Orange und Rot hingegen wirken anregend und sollten lieber im Wohn- oder Arbeitszimmer eingesetzt werden.
Ist Ihnen ein einziger Farbton zu langweilig, können Sie ihn beispielsweise mit einem Wandtattoo kombinieren. Setzen Sie hier aber lieber auf Wandsticker aus Zellstoff und Textilfasern, da diese keine giftigen Weichmacher enthalten. Mit Blick auf das Raumklima und gesundes Wohnen sollten Sie auch auf die Inhaltsstoffe der Farben achten. Geeignet sind beispielsweise Leim- oder Kalkfarben. Ein guter Ansatzpunkt ist auch das Umweltzeichen „Blauer Engel“.