Das Raumklima und allen voran die Luftqualität, leisten einen entscheidenden Beitrag, wenn es um unser Wohlbefinden geht und haben Einfluss auf unsere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Einen Großteil unseres Tages verbringen wir in geschlossenen Räumen – nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie auch in den eigenen vier Wänden – umso wichtiger ist also, hier für ein gutes Raumklima zu sorgen. In diesem Beitrag haben wir 4 Tipps für Sie, mit denen Sie auf einfache Weise das Raumklima verbessern können.
Jeder Mensch hat sein eigenes, subjektives Empfinden, wenn es darum geht, was wir in den eigenen vier Wänden als angenehm erachten. Grundsätzlich hängt das optimale Raumklima von drei Faktoren ab, nämlich Luftqualität, Luftfeuchtigkeit und Temperatur. An allen drei Reglern können Sie mit einfachen Mitteln drehen, um so das Raumklima optimal an Ihre Bedürfnisse anzupassen.
Tipp 1: Richtig heizen: Die optimale Temperatur für jeden Raum
Die richtige Zimmertemperatur hat einen großen Einfluss auf das Raumklima. Hier gibt es zwei Sichtweisen, auf die wir kurz eingehen werden:
Physiologische Sichtweise:
Der Mensch ist ein gleichwarmes Lebewesen und muss daher seine Temperatur auf einem möglichst konstanten Niveau halten. Die Wärmeregulierung kann für unseren Organismus allerdings belastend sein. Aus physiologischer Sicht betrachtet, muss die Temperatur also so gewählt werden, dass unser Körper bei der Wärmeregulierung unterstützt wird. Hier sprechen wir von der sogenannten Behaglichkeitstemperatur, die zwischen 20 und 25 °C liegt.
Ökonomische Sichtweise:
Beachtet werden sollte auch die ökonomische Sichtweise, denn mit steigenden Heizkosten kann auch das Heizen und Kühlen schnell ins Geld gehen. Als Faustregel gilt hier, dass jedes °C mehr an Raumtemperatur die Kosten um 6 % erhöht. Auch die Umwelt spielt hier eine Rolle, denn viele Heizarten belasten die Umwelt – wenn Sie weniger heizen, wirkt sich dies also positiv aus.
Die richtige Temperatur für jeden Raum:
Raum | Optimale Temperatur |
---|---|
Küche | 18 – 19 °C |
Bad | 22 – 23 °C |
Kinderzimmer | 22 – 23 °C |
Schlafzimmer | 16 – 18 °C |
Wohnzimmer | 20 – 23 °C |
Tipp 2: Richtig lüften: Optimaler Luftwechsel für jeden Raum
Der Luftaustausch, insbesondere die Frischluftzufuhr sind ebenfalls sehr wichtig für unser Wohlbefinden. Ist der CO2-Anteil in dem Raum, in dem wir uns befinden, zu hoch, fühlen wir uns müde und unwohl – auch Kopfschmerzen können die Folge sein. Moderne Häuser sind zudem immer luftdichter. Experten raten daher dazu, drei bis vier Mal am Tag zu lüften.
Die effektivste Art um für einen Luftaustausch zu sorgen ist das sogenannte Querlüften. Öffnen Sie dazu ein Fenster und zudem auch die gegenüberliegende Türe oder das gegenüberliegende Fenster. So wird die Luft optimal umgewälzt und der Sauerstoffgehalt im Raum nimmt wieder zu. Ist Querlüften nicht möglich, sollten Sie zumindest Stoßlüften. Öffnen Sie dazu das Fenster komplett – allerdings etwa doppelt so lange wie beim Querlüften. Ein gekipptes Fenster ist nicht empfehlenswert, da hier der Luftaustausch etwa fünf Mal so lange dauern würde.
Monate | Optimale Lüftungsdauer (Querlüften) |
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Dezember – Februar | ca. 5 Minuten |
März und November | ca. 10 Minuten |
April und September | ca. 15 Minuten |
Mai und Oktober | ca. 20 Minuten |
Juni – August | ca. 30 Minuten |
Tipp 3: Die richtige Luftfeuchtigkeit für Ihre vier Wände
Der dritte Tipp betrifft die Luftfeuchtigkeit Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses. Auch dieser Faktor spielt eine wichtige Rolle, wenn es um ein gesundes Raumklima geht und ist zudem ein unsichtbarer Gesundheitsfaktor. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 %. Wenn dieser Wert kurzfristig über- oder unterschritten wird, ist dies meist kein Problem.
Schwierig wird es, wenn die Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum zu hoch ist. In diesem Fall wird nämlich Schimmelbildung begünstigt. Auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit ist nicht gut, da ein trockenes Raumklima die Atemwege austrocknet und so die Gefahr für Atemwegserkrankungen erhöht. Um die Luftfeuchtigkeit zu prüfen, sollten Sie sich ein Hygrometer zulegen.
Um die Luftfeuchtigkeit im grünen Bereich zu halten, sollten Sie den entsprechenden Raum regelmäßig lüften. Auch Zimmerpflanzen spielen hier eine wichtige Rolle. Die optimale Pflanze für jeden Raum können Sie unserer Tabelle entnehmen.
Raum | Optimale Pflanze |
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Badezimmer | Kolbenfade, Efeutute (Achtung bei Haustieren!), Farn, Philodendron, Tillandsie |
Schlafzimmer | Einblatt, Bogenhanf (Achtung bei Haustieren oder Kindern!), Gardenie, Zitronengras, Goldfruchtpalme |
Wohnzimmer | Bambuspalme, mexikanische Bergpalme, Zwergdattelpalme, Efeu (Achtung bei Haustieren!), Strelitzien, Kautschukbaum, Philodendron, Begonien, Kakteen, Sukkulenten |
Kinderzimmer | Grünlilie, Kresse, Sukkulenten, Zyperngras |
Tipp 4: Entscheiden Sie sich für schadstoffarme Einrichtung
Auch Einrichtung, Raumgestaltung und die eingesetzten Materialen spielen eine wichtige Rolle und können das Raumklima positiv wie auch negativ beeinflussen. Immer wieder ist beispielsweise von versteckten Giften in Möbeln, Teppichen und Textilien zu lesen. Achten Sie beim Kauf daher auf Gütesiegel wie „Blauer Engel“, „Goldenes M“, „FSC“, ÖkoControl oder „LGA-schadstoffgeprüft“.
Achten Sie bei der Einrichtung also auf eine gute Qualität der eingesetzten Materialien. Vor allem bei Billigangeboten ist genaues Hinsehen erforderlich, da entsprechende Produkte oft Weichmacher oder andere gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe beinhalten. Doch auch teure und hochwertige Möbel dünsten, wenn sie neu sind, häufig aus. Dieser Geruch sollte in der Regel nach kurzer Zeit verfliegen – falls nicht, sollten der Einrichtungsgegenstand auf Schadstoffe untersucht werden. Bei zu hoher Belastung können Sie vom Rückgaberecht Gebrauch machen.